
Q1 2020 Kommentar zu ausgewogenen ETF-Portfolios in CHF
Anlageklassen | Aktien, Anleihen, nicht-traditionelle Anlagen |
Instrumente | ETFs |
Anlagestil | Makro, Schwerpunkt auf diversifizierten Anlagen |
Quartalsrendite (vor Gebühren) | |
Defensiv | -10.4% |
Moderat | -14.9% |
Aggressiv | -18.2% |
Marktübersicht
Nachdem sich 2019 für die meisten Anlageklassen als ein Jahr positiver Renditen erwies, hat sich das Blatt seit Anfang 2020 deutlich gewendet. Der Januar begann mit Optimismus, da im Handelsstreit zwischen USA und China das Phase-Eins-Abkommen unterzeichnet wurde. Die Stimmung wendete sich dann jedoch ins Negative, als Sorgen um den Ausbruch des Coronavirus anfingen, die Märkte zu beherrschen. Die Angst vor den negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft überschatteten die Anzeichen einer sich verbessernden Konjunktur im Januar und führten später im Februar und März zu schlechteren Wirtschaftsdaten. Seitdem ist die Volatilität auf die höchsten Werte seit langer Zeit gestiegen und führte zu einem Ausverkauf riskanter Anlagen. Dies führte neben geldpolitischen Impulsen der Zentralbanken aus aller Welt dazu, dass Gelder in ‹sichere Häfen› angelegt wurden, z. B. Treasuries, was dazu führte, dass die Renditen von US-Treasuries auf ein Rekordtief sanken.
Im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen setzte sich ein deutlicher Ausverkauf riskanter Anlagen fort. Im Bereich der Aktien wurden die Aktien der Industrieländer im Vergleich zu denen der Schwellenmärkte erst verzögert betroffen, da die Anleger nicht mit der schnellen Ausbreitung der Infektionen ausserhalb von Asien gerechnet hatten. Die US-Aktien, die einen Grossteil der BlackRock-Portfolios ausmachen, wie etwa im S&P 500 zu sehen, fielen seit Beginn des Jahres um knapp 30%. In Bezug auf US-Dollar hat sich Japan am besten gehalten.
Im Bereich der Anleihen konnten Staatsanleihen von Industrieländern von der Risk-Off-Stimmung und den geldpolitischen Impulsen profitieren. Dies führte dazu, dass die Renditen der meisten europäischen Engagements wieder in den negativen Bereich rutschten, während die Rendite für 10-jährige US-Treasuries Mitte März ein Rekordtief erreichte. Der riskanteren Palette entstanden jedoch ebenso wie den Aktien Verluste. Die Schuldtitel und Unternehmensanleihen von Schwellenmärkten erlitten beide Verluste, vor allem die hochrentierlichen Engagements.
Portfolio Performance
Rendite vor Gebühren | Defensiv | Moderat | Aggressiv |
Jan. | -0.18% | -0.18% | -0.55% |
Feb. | -3.42% | -5.75% | -7.16% |
Mrz | -7.06% | -9.56% | -11.4% |
2019 | +9.45% | +14.1% | +18.6% |
Seit Auflegung (Januar 2017) | -3.57% | -2.73% | -1.02% |
Die Multi-Asset-Portfolios schlossen das erste Quartal mit negativen Renditen ab. Die Performance der Portfolios litt darunter, dass die Strategien in moderatem Mass ‹Risk-On› ausgerichtet waren, während riskante Anlagen ausverkauft wurden.
Allgemein formuliert lässt sich sagen, dass im Bereich der Aktien alle Allokationen negativ zur Portfolio Performance beitrugen. In absoluten Zahlen waren die US-Aktien die grössten Verlustbringer für die Performance, gefolgt von Aktien aus Europa und Schwellenmärkten. Relativ gesehen beeinträchtigte unsere Übergewichtung in europäischen und britischen Aktien die Performance, wohingegen sich die Untergewichtung im Pazifik (ohne Japan) als förderlich erwies. Im Allgemeinen waren Allokationen auf Titeln mit minimaler Volatilität hilfreich.
Im Bereich der festverzinslichen Anlagen war der absolute Beitrag für US-Treasuries positiv, für Kredite jedoch negativ. In Anbetracht der relativen Positionierung des Portfolios war die Untergewichtung in langfristigen US-Treasuries der Performance abträglich. Eine Übergewichtung in Schuldtiteln aus Schwellenmärkten und eine Untergewichtung in US-Krediten war jedoch positiv für die Performance.
Die Allokation auf Gold trug zur Diversifizierung bei und war positiv für die Performance.
Kommentar zur Neugewichtung
Nach den deutlichen Marktschwankungen durch den globalen Ausbruch des Coronavirus gab es eine deutliche Abweichung im Aktien-/Anleihen-Teil der Index-Benchmarks im Vergleich zu ihrem langfristigen Gleichgewicht. Die extreme Marktentwicklung hat die Aktienallokationen deutlich verringert. Aus diesem Grund kauft BlackRocks Anlageteam Aktien, um zu diesem Gleichgewicht zurückzukehren. Im Bereich von Aktien gibt es eine Bevorzugung von Aktien aus Schwellenmärkten, da sich Länder wie China, Korea und Taiwan wahrscheinlich vom Coronavirus erholen werden. Diese Annahme wird derzeit von rückläufigen Infektionszahlen unterstützt. Allokationen auf japanische Aktien werden zum einen aufgrund ihres Yen-Engagements verstärkt, zum anderen, da es in Bezug auf die Olympischen Spiele in Tokio keine Ungewissheit mehr gibt. Das US-Engagement minimaler Volatilität wird leicht gekürzt und den US-Aktien zugeordnet. Die verbleibenden Allokationen werden enger an der Gewichtung der Benchmark ausgerichtet.
Das BlackRock-Anlageteam ergänzt seine Allokation auf Staatsanleihen, hypothekarisch besicherte Wertpapiere und US-Kredite, da die US-Notenbank angekündigt hat, die beiden erstgenannten Anlagen in unbegrenzter Höhe zu kaufen, und da sie Programme einrichtet, um sicherzustellen, dass Kreditflüsse zu den Unternehmen, den Leitungen der Bundesstaaten und kommunalen Verwaltungen vorhanden sind. Das Team fügt diesen Modellen auch ultrakurze Anleihen hinzu, da das Programm für kurzfristige Kredite förderlich ist.
Allokationen auf Anleihen und Krediten von Schwellenmärkten sowie hochrentierlichen US-Anlagen werden auf einem Niveau gehalten, das sich eng an den Benchmarks orientiert. Die Gesamtdauer der Modelle bewegt sich weiterhin nahe der Benchmark. Im Bereich der nicht-traditionellen Anlagen hat das Team Allokationen auf Immobilienrenditen von Industrieländern gekürzt und die Allokation auf Gold zwecks Widerstandsfähigkeit ergänzt.
Ausblick
Die versprochene politische Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus kam zügig und viele Initiativen deuten an, bei Bedarf noch mehr zu leisten. Die Zentralbanken konzentrieren sich auf das Funktionieren des Finanzsystems, die Linderung der Störung der Preisgestaltung auf den Märkten und die Straffung der Finanzlage. Die Fiskalpolitik in Abstimmung mit den geldpolitischen Massnahmen kümmert sich in erster Linie um die Unterstützung des Gesundheitswesens und hilft, den Unternehmen und Haushalten Überbrückungsgelder zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen. Falls sich diese Politik der Überbrückung als effektiv erweist, wird die Verbreitung des Coronavirus-Schocks davon abhängen, wie lange die Stilllegung der Aktivitäten anhält – und wie lange es dauert, die Aktivitäten wieder hochzufahren.
Da sich das Finanzsystem vor dem Coronavirus in relativ gutem Zustand präsentierte, scheint die Wirtschaft besser aufgestellt für ein deutliches Wirtschaftswachstum nach dem Schock. Dafür ist jedoch eine deutliche und abgestimmte Reaktion der weltweiten politischen Entscheidungsträger nötig, um das Virus einzudämmen, dringende Cashflows zu überbrücken und die Verbreitung einzugrenzen. Je länger die Unterbrechungen anhalten, desto höher ist das Risiko, dass die Wirtschaft bleibende Schäden davonträgt. Vor dem Hintergrund einer höheren Marktvolatilität ist es wichtig, eine langfristige Sichtweise beizubehalten.